Gemeinsam mit der Umweltberatung der Verbraucherzentrale Marl veranstaltet der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl (ZBH) am Donnerstag, 10. Juli von 13:00 bis 17:00 Uhr die Aktion „Tausche Biozid gegen Wildblumenwiese“ auf dem Wertstoffhof, um auf die Gefahren von Biozide aufmerksam zu machen. „Gemeinsam mit der Umweltberatung arbeiten wir an verschieden umweltpolitischen Zielen. Dies ist ein gutes Beispiel für diese gelebte Partnerschaft“, freut sich Betriebsleiter, Michael Lauche, über den Aktionstag am ZBH.
Seit Januar 2025 dürfen Biozidprodukte wie Insektensprays oder Unkrautvernichter nicht mehr frei zugänglich im Handel angeboten werden. Ziel ist es, Gefahren von Mensch, Tier und Umwelt fernzuhalten. Denn: Die als Wirkstoffe enthaltenen Pyrethroide können möglicherweise schädigend auf das Hormonsystem oder auf die Entwicklung des Nervensystems wirken. Für Katzen können sie sogar tödlich sein. „Wenn die Substanzen erst einmal im Haus versprüht wurden, bleiben sie oft ein Jahr und länger in der Wohnung. Sie sind zudem auch nur schlecht mit Wasser zu entfernen“ erklärt Katharina Feldkamp, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale Marl.
Aber wie wird die gesetzliche Neuregelung tatsächlich umgesetzt? Die Verbraucherzentrale hat sich in Marls Drogerie- und Supermärkten umgesehen, um sich vor dem Kauf eines Insektizids beraten zu lassen. Ergebnis: „Beratungspflichtige Insektizid-Sprays sind aus Selbstbedienungsregalen verschwunden – das ist positiv“, erläutert Feldkamp, "stattdessen werden dort jetzt frei verkäufliche Insektenabwehrsprays, sogenannte „Repellenzien“, mit etwas entschärfter Rezeptur angeboten“. Sie kritisiert, dass so die Beratungspflicht umgangen wird, obwohl auch diese Mittel sowohl Schädlinge als auch Nützlinge töten können.
Die Verbraucherzentrale und der Zentrale Betriebshof geben Tipps, um ungebetene Gäste auch ohne chemische Keule aus dem Haus fern zu halten oder zu vertreiben:
Doch wie werden Biozide richtig entsorgt? Biozide sind schadstoffhaltige Abfälle, die weder in der Toilette noch über die Rest-, Bio oder die gelbe Wertstofftonne entsorgt werden dürfen. „Insektensprays oder Unkrautvernichter müssen bei der Schadstoffsammlung abgegeben werden“, so Julian Wagner, Umweltberater des ZBH. Wer am Donnerstag, 10. Juli von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr seine Biozide bei der Schadstoffsammlung fachgerecht entsorgt, erhält ein Tütchen mit Wildblumensamen als Dankeschön.
Weitere Informationen rund um den richtigen Umgang mit Schädlingen und Nützlingen finden Interessierte unter https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/biozide/alternativen-biozid-einsatz/biozid-portal-schaedlingsratgeber